In den Bergen bei Solarenza

Das Schöne an meiner Reise ist, dass ich nichts gebucht habe und mir jeden Morgen die Frage stellen darf „was will ich heute tun und wo will ich hin?“

Vorgestern sind Volker, Alexander und die kleine Ronja weitergereist. So schön der Campingplatz San Damiano auch war, mit ihnen war es schöner. Also SMS geschickt wo sie den stecken und ab hinterher. Eigentlich wollte ich ja immer am Meer lang aber sie waren in den Bergen an einem Fluss mit Gumpen (Wasserbecken). Die letzten Kilometer waren fast schon abenteuerlich kleine Strässchen und den angegebenen Campingplatz habe ich nicht mal bei Google Maps gefunden. Sehr klein, kein Stromanschluss, kein Supermarkt, einfach nur Stellplätze zwischen Pinien und Eukalyptus Bäumen und ein kleines Sanitäter Häuschen. Aber es lohnt sich!


Das Wasser im Fluss ist richtig warm und klasklar. Einfach Phantastisch. Neben Schwimmen gehen haben wir die Bremse nochmal besser eingestellt. 


Nach dem Abendessen ging es noch mit ein paar Getränken an den Fluss. Eine ganze Gruppe hat den Abend lang musiziert und hier in den Bergen ist ein Sternenhimmel zu sehen, wie ich ihn zuletzt als kleines Kind gesehen habe. 

Kurz um: Und wieder ein toller Tag auf meiner Reise. 

Zwei Arten von Campern

Schon lustig, wenn man einfach im schönen Schatten vor dem Bulli sitzt und den Leuten beim Ankommen und Abreisen zuschaut. 

Heute sind Volker, Alexandra & Ronja abgereist aber vermutlich treffen wir uns auf der anderen Seite der Insel in ein paar Tagen wieder. 

Nun zu den ankommenden „Campern“:

Viele laufen erst einmal über den Platz um zu schauen wo sie sich niederlassen möchten. Einige sprechen einen gleich an und man merkt, dass sie einen netten Platz aber vor allem eine nette Gesellschaft suchen. Man hilft sich gegenseitig beim Aufbau und wenn nötig baut man schnell ein wenig um, damit es auch für die neuen Nachbarn und das Miteinander passt. Und dann gibt es diejenigen die ihr 8m Wohnmobil so platzieren und dann noch den Rest an Zelten, Pavillons etc. so aufbauen, dass ganz klar ist „diese Quadratmeter gehören jetzt nur mir“. Fehlt nurnoch das Schild „Zutritt verboten“. 

Irgendwie wirken diejenigen, die nach netter Gesellschaft suchen, deutlich entspannter…

Bremsen = Check 

Ach ist Campen klasse. Abgesehen davon dass ich mich mit Volker, Alexandra und der kleinen Ronja super verstehe und wir seit dem fast immer zusammen kochen und essen, hat Volker mir sofort angeboten mit mir zusammen nach der heiss laufenden Bremse zu schauen. Volker & Co. sind mit einem 2000er Ford Camper unterwegs an dem er auch hin und wieder Hand anlegen muss. Also Steine zum verkeilen der Räder gesucht, aufgebockt und sich kurz im schlauen Buch kundig gemacht. Und schon ging es los. Das Problem konnte schnell gelöst werden, denn wie es aussieht war besagte Bremse nur zu scharf eingestellt und hat geschliffen. Nach ein paar Handgriffen hat Volker die Bremse wieder passend justiert und das Problem sollte der Vergangenheit angehören. Danke Volker!!!

Aufgaben für Gregor 

Irgendwie hatten meine lieben Kolleginnen & Kollegen wohl Bedenken, dass es mir auf meiner Reise langweilig werden könnte. Deshalb gab es zum Ausstand neben einem tollen Bodensee Gin noch 10 Kuverts mit Aufgaben die ich zu erledigen habe und für jede Aufgabe ein kleines Sponsoring im Kuvert 😏


Vom „Aufgaben für Gregor Organisationsteam“ wurde sehr grossen Wert darauf gelegt, dass ich auch alle Aufgaben erfülle und hier dokumentiere. Insbesondere von einer Aufgabe (das Kuvert befindet sich weiter unten) werden Beweisfotos erwartet. Also kann ich hier auch gleich dazu aufrufen sich zu melden, wenn du weiblich, charmant und amüsant bist um mit mir das besagte  Kuvert ein zu lösen 😉

Das erste Kuvert oben = Check 

Fridolin hat es gefreut, denn über den Gotthard war er durstig 😉

Da ich meine Reiseroute geändert habe habe ich den Change Request beim „Aufgaben für Gregor Organisationsteam“ gestellt, dass ich Flexibilität für die Erfüllungsorte der Aufgaben erhalte. Dem würde heute statt gegen. Dank euch Mädels. 

Ab nach Korsika

Nach einer kurzen Übernachtung im Bibbone ging es gestern auf die Fähre von Livorno nach Bastia auf Korsika. 


Eine 4 Stunden Überfahrt auf dem herrlich tiefblauen Meer. So ein Blau habe ich schon lange nicht mehr gesehen. 


Auf Korsika angekommen ging es ab ins Verkehrschaos. Da es mehr oder weniger nur eine grosse Strasse gibt muss jeder hier lang. Doch nach 30 Minuten sind Fridolin und ich gut auf dem Camping San Damiano angekommen und haben direkt am Strand unter ein paar Pinien einen schönen Platz bekommen. 


Jetzt erst mal ein paar Tage hier entspannen, dann nach Fridolins Wehwehchen schauen und weiter in den Süden, immer an der Küste entlang. Hier wurde ich schon vorgewarnt man solle mit einer Reisegeschwindigkeit von 30 KM/h rechnen und unbedingt so losfahren, dass man vor 9:30 Uhr sein Ziel erreicht denn sonst kommt der Berufsverkehr und die mit den Fähren ankommenden Touristen. Also auch im Urlaub brauche ich auf Korsika wohl einen Wecker. 

Aller Anfang ist schwer

Und da fangen wir gleich mit 4 Uhr aufstehen an. Wie war das mit entspannen?

Also früh auf die Piste, dann ist noch nicht einmal bei Zürich was los. Kurz um, vom Verkehr lief es perfekt und selbst vor dem Gotthard waren es keine 5 Minuten Stau. Perfekt, so hätte es weiter gehen dürfen. Auf halber Strecke fing Fridolin aber an zu quietschen und da ich es nach 10 Minuten noch immer nicht lokalisieren konnte wurde ein Boxenstop eingelegt. Kurz mal Reifen und Bremsen checken. Reifen und Bremse 1 -> Check, 2 -> Check, 3 -> Check, 4 -> Aua, sch… Ist das heiss. Da hat sich die hintere rechte Bremse wohl etwas festgesetzt. Mit ein paar Mal kräftig auf die Brwmse treten hat sie sich wohl wieder gelöst. Ich werde es die nächsten Tage aber mal genauer anschauen und Rad und Bremstrommel runterbauen. Nur etwas ärgerlich, da die Werkstatt die Bremsen erst für viiiiiiiel Geld revidiert hat. Ich hoffe es ist nichts verglast und ich komme um einen Werkstattaufenthalt drumherum. 

Nach 11 Stunden dann endlich auf dem ersten Campinplatz, 40 KM von Livorno entfernt, angekommen. Nach dem Einrichten des Platzes gleich mal die Fähre für morgen nach Korsika gebucht. Und dann sollte es endlich die erste warme Mahlzeit geben. Grill raus, Gasflasche raus, Gasanschluss… Hm, sch… Den habe ich in meinem Gewichtsoptimierungswahn rausgeräumt und vergessen wieder ein zu räumen. Leider haben die Italiener keine Gasanschlüsse mit Schraubgewinde für den Schlauch und so musste ich meinen Gasschlauch zerschneiden und Italien Style mässig mit einer Schlauchschelle festmachen. Sagen wir es so: Keine hohe deutsche Ingenieurskunst aber es geht auch und ich konnte doch noch grillen. 

Jetzt noch kurz duschen und dann tot ins Bett fallen und auf morgen freuen. Korsika, ich komme.